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Die Zukunft ist digital, die Zukunft ist agil: Was bedeutet eigentlich „Agile Transformation“?

Aktualisiert: 23. Feb. 2022

Das Wort „agil“ ist modern, cool und vor allem ist es gerade in aller Munde. Ganze Organisationen und Teams werden mit Agilität „fit für die Zukunft gemacht“; in fast jedem zweiten Stelleninseraten werden Bewerber:innen für agile Projekte gesucht und agile Coaches, Projekt- und Sales-Manager wachsen aus dem Boden wie Pilze nach dem Regen. Doch was steckt eigentlich hinter diesem mysteriösen Begriff?

In den letzten Wochen und Monaten wurde ich oftmals auf die von mir angestoßene und persönlich begleitete Transformation der Organisationsstruktur weg von der Traditionellen hin zu einer agilen Team-Struktur angesprochen. Vielen imponierte, dass sich die Teams nun selbst organisieren und nicht mit „Command & Control“ geführt werden. Ich habe mich daher entschlossen diesen Blogbeitrag zu verfassen, in dem ich sowohl den Begriff „Agilität“ an sich einmal genauer beleuchten, das Thema der Agilität von Teams und Organisationen als auch die Agile Transformation einfach und schematisch erläutern werde.


Zunächst muss gesagt werden, dass Agilität keine Erfindung der 20iger Jahre des 21. Jahrhunderts ist, wie fälschlicher Weise oft angenommen wird. Vielmehr geht der (wirtschaftliche) Begriff auf Steven Goldman, Roger Nagel und Kenneth Preiss vom Iacocca Institute der Lehigh University in Bethlehem (Pennsylvania, USA) und die frühen 1990iger zurück. Im Januar 1991 erschien mit „21st Century Manufacturing Enterprise Strategy“ ihr erster Buchbeitrag zu Agilität. 1996 beschreiben Goldman und Nagel in ihrem Buch „Agil im Wettbewerb: die Strategie der virtuellen Organisation zum Nutzen des Kunden“ den Begriff „Agilität“ wie folgt: „Agilität bedeutet für ein Unternehmen die Fähigkeit, in einem Wettbewerbsumfeld profitabel zu agieren, das von sich ständig, aber unvorhersehbar ändernden Kundenanforderungen geprägt ist.“ Der deutsche Begriff „agil“ kommt aus dem lateinischen Wort „agilis“, welches als „flink“ oder „beweglich“ übersetzt werden kann.


Letztendlich geht es also aus Sicht der Organisationen darum, auf sich ständig verändernde Marktverhältnisse und Kundenbedürfnisse schnellstmöglich reagieren zu können und durch die Erhöhung von Transparenz und Veränderungsgeschwindigkeit ein selbst lernendes und sich entwickelndes Ökosystem zu schaffen, um so Risiken und Fehlentwicklungen zu minimieren. Im Gegensatz zu traditionellen Ansätzen, welche oft als schwergewichtig, bürokratisch und langwierig gelten, wird also versucht, die Planungsphase auf ein Mindestmaß zu reduzieren und den Produktions- oder Dienstleistungs-Prozess in möglichst kleine, funktionsfähige Pakete zu stückeln. Beachte: Je mehr nach Plan gearbeitet wird, desto mehr bekommt man das, was geplant wurde, aber nicht das, was gebraucht wird. Diese Pakete werden also in regelmäßigen, kurzen Abständen mit dem Stakeholder abgestimmt. So soll es möglich sein, flexibel auf Wünsche der Stakeholder einzugehen, um so die Zufriedenheit insgesamt zu erhöhen und (finanzielle) Risiken zu minimieren. Es ist daher gut nachvollziehbar, dass der Ruf nach agiler Transformation und nach Einführung agiler Methoden in allen Branchen und Organisationen immer größer wird und in einigen Ländern bereits auch im Bildungswesen Einzug gehalten hat.


„Agile Transformation bedeutet daher, einen nachhaltigen, unternehmensweiten, technologischen und kulturellen Wandel zu vollziehen und lässt sich als klar definierter, iterativer (Prozess mehrfachen Wiederholens gleicher oder ähnlicher Handlungen zur Annäherung an eine Lösung oder ein bestimmtes Ziel) und inkrementeller (kontinuierliche Verbesserung, bei der häufig in kleinen oder sogar kleinsten Schritten vorgegangen wird) Change Prozess verstehen und realisieren.“

Agilität kann viele Formen annehmen, wobei Scrum oder Kanban zwei der Beliebtesten sind. Jede Form hat Vor- und Nachteile, aber beide helfen den Mitarbeiter:innen, das richtige Feedback zu erhalten, das sie benötigen, um großartige Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln und zu liefern.


In den kommenden Blogbeiträgen werde ich euch mehr über Agile Organisation, Agile Teams, Agiles Leadership und neue Arbeitswelten berichten.


Literaturempfehlungen:



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