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„Green Transformation“:

Aktualisiert: 23. Feb. 2022

Ökologische Geschäftsmodelle und Lösungsansätze für eine grüne Wirtschaft entwickeln


Die ambitionierten nationalen und internationalen Klimaschutzziele führen zu weitreichenden Veränderungen in unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Es ist schon lange nicht nur Greta Thunberg und die Fridays for Future Bewegung, die eine „Grüne Transformation“ fordern. Wir stecken alle als Gesellschaft mitten in der Energiewende, der Erderwärmungswende und der Verkehrs- und Transportwende. Unternehmen sämtlicher Branchen stehen vor der Herausforderung, ihre gesamte Wertschöpfungskette zu dekarbonisieren und neue Geschäftsmodelle in einer CO2-neutralen Welt zu entwickeln. Diese neuartige grüne Wirtschaft bietet zahlreiche Chancen, stellt jedoch zugleich auch Menschen und Organisationen vor neue Herausforderungen, die es zu meistern gilt.



Ja, auch für mich ist dieses Thema neu. In meinem Umfeld gelte ich als Unternehmer der alten Schule. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass es notwendig ist, sich selbst und auch die damit in Verbindung stehenden Denkmuster und Konzepte immer wieder zu hinterfragen und gegebenenfalls zu überdenken, neue Wege einzuschlagen und Potenziale für die Zukunft zu erkennen. Nur wer agil und selbstkritisch bleibt, wird nachhaltigen Erfolg haben. Um Nachhaltigkeit und das Überdenken bestehender Geschäftsmodelle soll es auch in meinem aktuellen Blogbeitrag gehe


Steigende Energiepreise, knappere Ressourcen und veränderte Verbraucher- und Kundenerwartungen: der Klimawandel macht auch vor Organisationen nicht Halt. Um die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit der eigenen Organisation zu sichern, ist es nötig, Klimaschutz nicht nur als Lippenbekenntnis zu verstehen, sondern als ein strategisches Ziel in den Visionen, Strategien und Zielen der Organisation zu verankern. Erfolgreiche Organisationen reagieren auf veränderte Rahmenbedingungen mit effektiven Lösungen. Strategischer Klimaschutz und Nachhaltigkeit gehören ebenfalls dazu. Auf dieser Grundlage lassen sich Produkte und Dienstleistungen nachhaltig und zukunftsfähig ausrichten. Von der Entwicklung neuer Produkte und der Gewinnung von Rohstoffen, über die Logistikkette bis zum Training der Mitarbeiter:innen gibt es viele Maßnahmen, die den Weg zu einer klimafreundlichen Organisation ebnen. Dabei bildet die „Grüne Transformation“ insbesondere für jene Organisationen eine große Chance, die frühzeitig mit neuen Lösungen und grünen Technologien auf den Markt kommen. Im Fokus stehen dabei die Prozess- und Produktinnovationen. Menschen und Organisationen haben insbesondere in der Maschinen-, Software und KI-Entwicklung etliche Skills von strategischer Bedeutung, die eine derartige Neuausrichtung begünstigen und erheblich positiv beschleunigen können.


Doch was sind letztendlich die Wirtschaftsfaktoren, die verändert werden müssen, um die ambitionierten Klimaschutzziele zu erreichen und Dekarbonisierung zu bewirken? Aus meiner Sicht sind es insbesondere die Produktion, die IT, die Kreislaufwirtschaft und das Konsumverhalten:


1) Produktion

In Kooperation mit Herstellern von Betriebsmitteln müssen die Produkthersteller und Dienstleister ihre Wertschöpfung hin zu einer klima- und ressourcenneutralen Produktion und Logistik auf Basis vernetzter und konsistenter Informationen neu ausrichten.


2) Informationstechnologie

Der Abbau von nicht-regenerierbaren Ressourcen sowie die Deponierung von Rohstoffen kann durch innovative Methoden vermieden werden. Die Informationstechnologie bietet mit der Vernetzung sowie Speicherung digitaler Informationen im digitalen Produktpass eine Lösung für das Problem. Durch die Verfügbarkeit digitaler Informationen zu Emissionen von Vorprodukten, Maschinenprozessen oder Transporten in der Lieferkette können Emissionen im Produktionsprozess gemessen und optimiert werden. Ebenso besteht die Möglichkeit, Produkte zu verfolgen und am Ende der Nutzung durch den Kunden zurückzuführen.


3) Kreislaufwirtschaft

Basis einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft sind viele Akteure aus Industrie, Dienstleistung und Gesellschaft, um durch eine sinnvolle Vernetzung die Nutzungsdauer eines Produktes oder seiner Bestandteile zu verlängern. Auf diese Weise können Emissionen systematisch gesenkt und die zur Herstellung nötigen Ressourcen in einem Kreislauf erhalten werden.


4) Verändertes Konsumverhalten

Ebenso wichtig ist es, Veränderungen in der Gesellschaft zu bewirken. Das heißt, das Verbraucherverhalten aktiv zu gestalten und das Umweltbewusstsein zu steigern. Hierfür ist die Unterstützung weiterer strategischer Partner aus Gewerkschaften, Industrie- und Umweltverbänden erforderlich.


Ein zentraler Bestandteil der „Green Transformation“ ist die Dekarbonisierung von Wertschöpfungsketten und Standorten. Politische Rahmenbedingungen und technische Innovationen treiben die Dekarbonisierung branchenübergreifend voran. Gleichzeitig stellen die nochmals verschärften Klimaschutzziele Entscheidungsträger in Organisationen vor enorme Herausforderungen.

Folgende Lösungsansätze sind bei der Entwicklung einer nachhaltigen Strategie zur erfolgreichen Umsetzung der „Green Transformation“ hilfreich:

  • Übergreifende Lösungsansätze entwickeln

Anhand eines eigens zu erstellenden Fahrplans zur Dekarbonisierung muss der Fokus auf jene technologischen Möglichkeiten gelegt werden, welche es in weiterer Folge zu priorisieren gilt. Im nächsten Schritt wird das Geschäftsmodell getestet, um die Kosten und Potenziale für die jeweilige Organisation genauer zu analysieren. So wird es möglich, Zielbilder von Beginn an zu bewerten und als fundierte Entscheidungsgrundlage zu nutzen, um Investitionen im Rahmen der definierten Strategie sinnvoll und wirtschaftlich tätigen zu können.

  • Nachhaltigkeitsmanagement

Durch die technologischen und regulatorischen Treiber der Dekarbonisierung ergeben sich komplexe Anforderungen an die jeweilige Organisation. Diese müssen durch einzelne Ziele und Maßnahmen im Rahmen eines ganzheitlichen Managements zusammenführt werden, um Fortschritte überprüfen und Anpassungen vornehmen zu können. Unter Anwendung von grünen Benchmarks und kontinuierlichen Reportings wird das Thema Nachhaltigkeit ganzheitlich in der Organisation verankert. Sämtliche Geschäftsprozesse müssen eingegliedert und von Mitarbeiter:innen gelebt werden.

  • Dekarbonisierung operationalisieren

Die Operationalisierung der Dekarbonisierung ist stark vom Geschäftszweig der Organisation abhängig. Es müssen jedoch ganzheitliche Ökosysteme entstehen, die die gesamte Wertschöpfungskette berücksichtigen: von der Beschaffung über die Produktion bis hin zum Vertrieb. Oft sind hier Standortfaktoren zentral und müssen ebenfalls berücksichtigt werden.


Weiterführende Literatur die diesem Thema:


Mastering the Circular Economy: A Practical Approach to the Circular Business Model Transformation

· Herausgeber: Kogan Page (3. Mai 2021)

· Sprache‏: Englisch

· Taschenbuch‏:‎ 376 Seiten

· ISBN-10:‎ 1398602744

· ISBN-13:‎ 978-1398602748






Die große Transformation: CORONA UND KLIMA - DER WEG IN DIE GLOBALE NEUORDNUNG

· Herausgeber:‎ Idea; 1. Edition (25. März 2021)

· Sprache: Deutsch

· Broschiert:‎ 300 Seiten

· ISBN-10: ‎3887931645

· ISBN-13: 978-3887931643

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